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Startseite > Bürgerservice > Kirche & Kultur > Die Pfarre St. Oswald
Die Pfarrkirche überragt dominant den Ort und ist schon von weitem als markanter Sichtpunkt auszunehmen.
Die mächtige Kirche steht möglicherweise im Bereich oder sogar auf dem Areal eines karolingischen Gutshofes im ummauerten Friedhof.
Der Bau besteht aus dem westlichen Turm mit einem geknickten neugotischen, achtseitigen, steilen Pyramidenhelm, dem anschließenden Langhaus mit südseitigen Anbau und dem nur unmerklich einspringenden Chor, so daß ein langer, in sich geschlossener Baukörper entgegentritt. Der Westturm ist mit seinem Mauerwerk derartig wuchtig, daß er in seinem unteren Teil ursprünglich eine Wehrfunktion gehabt haben dürfte. Die glatte Fassade wird durch ein teilweise freigelegtes Quadermauerwerk, durch die Spitzenbogenfenster und die Strebepfeiler am Chor sowie durch einen Stützpfeiler an der Nordseite gegliedert. Hier steht in einer Rundbogennische am Turm ein Relief des hl. Oswald von Karl Gollner (1975).
Das große, saalartige, dreijochige Langhaus der Kirche hat über Wandpfeilern mit Deckenplatten zwischen den Wandgurten ein Kreuzgratgewölbe. Die Empore im Westen ist gemauert und hat eine leicht vorspringende Brüstung. Über einen breiten Triumphbogen geht das Langhaus in den fast gleich breiten, dreijochigen Chorraum mit einem Sternrippengewölbe über. Der große Chor mit dem Fünfachtelschluß macht durch die großen Ausmaße fast den Eindruck einer gotischen Kirchenhalle.
Von einem romanischen Vorgängerbau aus der Mitte des 12. Jahrhunderts dürften die Außenmauer des Langhauses stammen. Der wehrhafte Turm wurde bis zum Mauerabsatz vermutlich im 13. Jahrhundert angebaut. Am Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte der große gotische Ausbau mit dem Chor und der sternrippengewölbten Sakristei, der Anbau der südlichen Vorhalle im 17. Jahrhundert, der barocke Umbau 1739 durch die Einwölbung des Langhauses, die Erhöhung des Turmes und den Anbau der südlichen Vorhalle mit dem Beichtraum. Der Turmhelm wurde 1872 aufgesetzt. Der mächtige, den gesamten Chorschluß füllende Hochaltar ist frühbarock, aus dem Jahre 1623. Er ist wie eine architektonische Schauwand aus marmoriertem Holz mit Goldzierat aufgebaut. Der hölzerne Altartisch hat einen gotischen Altarstein mit einem eingravierten Stangenkreuz des Friedrich von Lehenhof, dem Ahnherrn der Isperer (2. Hälfte 14. Jhdt.).
Das Altarbild zeigt den "hl. Oswald vor dem Kreuz" (2. Hälfte 18. Jhdt.), flankiert von den in Muschelnischen stehenden fast lebensgroßen Figuren der Heiligen Petrus und Paulus sowie über den seitlichen Opfergangstüren von den Statuen der Heiligen Leopold (links) und Oswald (um 1700). Über den beiden Säulen mit vergoldeten Kapitellen steht das Aufsatzbild "Maria Himmelfahrt" (2. Hälfte 18. Jhdt.), zwischen den Statuen zweier heiliger Bischöfe. Der Tabernakel, wie ein Tempel aufgebaut (1658), ist seitlich von sechs schönen klassizistischen Leuchtern umstellt.
An der linken Chorwand sind zwei barocke Grabtafeln für die Pfarrer Bartholomäus und Simon Anton Marini (1756 und 1773) eingemauert. Davor steht ein einreihiges Chorgestühl (1800), das ein spätgotisches Sakramentshäuschen verdeckt. In der rechten Chorwand geht das gotische Schlüssellochtor in die Sakristei hinein. Am Scheidbogen ist links ein ausdrucksvolles Kruzifix mit der Mutter Maria (19. Jhdt.) angebracht. Gegenüber hängt die barocke Kanzel (17. Jhdt.) mit vergoldetem Zierat, auf dem Schalldeckel die Hl. Geist-Taube und ein "Auge Gottes" (vielleicht um 1750). Die beiden gleichartigen Seitenaltäre haben einen schön gegliederten zweisäuligen Aufsatz mit flachem Sprenggiebel und einem kartuscheähnlichen Aufsatz.
Der linke Seitenaltar trägt das Bild "hl. Anna Selbdritt" (1.Hälfte 19. Jhdt.) und die Statuen der Heiligen Johannes Nepomuk und Florian (2.Viertel 18. Jhdt.), gegenüber im rechten Seitenaltar das spätnazarenische Gemälde "Herz Jesu", signiert von "Jos. Kessler, Wien 1873" und die Statuen der Heiligen Petrus und Bartholomäus (2. Viertel 18. Jhdt.). Die beiden Altäre wurden unter Pfarrer Bartholomäus Marini (1726 - 1756) angeschafft. Am linken mittleren Langhauspfeiler steht die barocke Statue des hl. Antonius von Padua, gegenüber die vom selben Künstler stammende Statue des hl. Antonius des Einsiedlers, vermutlich von einem ehemaligen Antoniusaltar (1694 aufgestellt).
Beim nördlichen Eingang hat man das spätgotische, zwölfseitige Taufbecken (um 1500) aufgestellt. Unter der Empore hängt an der Rückwand ein volkstümliches Kreuz mit den Darstellungen der Marterwerkzeuge (1. Hälfte 19. Jhdt.) und steht eine große Statue des hl. Josef mit Kind (19. Jhdt.). Die barocken Kreuzwegbilder sind aus dem Jahre 1778, der Künstler ist unbekannt. Die Glasgemäldefenster der Firma Franz Götzner wurden 1919 angebracht. Interessant sind die kleinen Ewig-Licht-Ampeln vor den Seitenaltären (2. Hälfte 18. Jhdt.), die zwei schönen Glas-Messingluster im Langhaus (um 1900) und der achteckige barocke Opferstock beim südlichen Eingang.
Das Orgelgehäuse mit einem einteiligen Hauptwerk und einem Brüstungspositiv stammt von der alten Orgel des Anton Pfliegler aus Wien (1781). Das zweimanualige Orgelwerk hat zwölf Register und kommt aus der Werkstatt von Matthäus Mauracher in Salzburg (1922). Der im Kern aus dem 16. Jahrhundert stammende Pfarrhof hat eine glatte Fassade und ein Walmdach. Im Erdgeschoß ist ein tonnengewölbter Raum aus dem 18. Jahrhundert erhalten.